Auf dem Weg zum barrierefreien Museum für blinde und sehbehinderte Menschen: Fachworkshop und Pressetermin am 24.11.2017
Seit Oktober ist die Dauerausstellung der Berlinischen Galerie für blinde und sehbehinderte Menschen eigenständig zugänglich. In enger Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) wurde über zwei Jahre daran gearbeitet, die Sammlungspräsentation „Kunst in Berlin 1880–1980“ mit Tastmedien, Leitsystem und einer Museums-App auszustatten, um ein inklusives Kunsterlebnis zu schaffen. In einem Fachworkshop am 24. November sollen nun die Erfahrungen ausgewertet und die Übertragbarkeit auf andere Ausstellungen ausgelotet werden.
„Kultur mit allen Sinnen“
Der Fachworkshop möchte Erfolge, aber auch Herausforderungen reflektieren und Perspektiven für die Übertragung auf andere Museen entwickeln. Gemeinsam mit Projektbeteiligten werden der Verlauf und die Ergebnisse des Projekts vorgestellt. Im Vordergrund stand der gemeinsame Lernprozess, der gezeigt hat: Es gibt zwar allgemeine Grundsätze und Normen für die Umsetzung von Tastbildern, Leitsystemen und Audioguides, aber um ein konkretes Kunstwerk erlebbar zu machen und nicht nur darüber zu informieren, ist jeweils ein intensiver Prozess im Dialog zwischen Fachleuten und Menschen mit Seheinschränkung nötig.
Immer wiederkehrende Fragestellungen aus diesem Prozess waren:
- Wie muss eine Bildbeschreibung beschaffen sein, um einen lebendigen Eindruck von einem Gemälde zu geben?
- Wie kann ein Tastbild so gestaltet werden, dass es ähnliche Assoziationen auslöst wie das Betrachten des Originals?
- Wie funktioniert ein Leitsystem mit Orientierungs-App, wenn eine zuverlässige Indoor-Navigation noch nicht zur Verfügung steht?
Beiträge von Gästen aus Politik und Museum geben zusätzliche Impulse für den Austausch, um mit allen Teilnehmenden über die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die Einführung inklusiver Vermittlungsangebote und nachhaltige Veränderungen des Museumsbetriebes zu diskutieren.
Das Projekt „Kultur mit allen Sinnen“ ist eine Kooperation der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. Es wurde unterstützt von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und gefördert durch die Aktion Mensch.
Pressevertreterinnen und Pressevertreter sind herzlich eingeladen, am Workshop teilzunehmen – um Akkreditierung wird gebeten:
presse@berlinischegalerie.de
Programm
- ab 9:00 Uhr
Einlass und Registrierung - 09:30 - 09:45 Uhr
Begrüßung
Dr. Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie
Jette Förster, DBSV-Präsidium - 09:45 - 10:00 Uhr
Impulsvortrag „Inklusive Kultur und die Bedingungen ihrer Umsetzung“
Christine Braunert-Rümenapf, Berliner Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung - 10:00 - 10:20 Uhr
Vorstellung des Projekts „Kultur mit allen Sinnen“
Reiner Delgado, Projektleitung DBSV und Diana Brinkmeyer, Projektleitung Berlinische Galerie - 10:20 - 11:00 Uhr
Führungen durch die Sammlungspräsentation mit Projektbeteiligten
Reiner Delgado, DBSV, Diana Brinkmeyer, Berlinische Galerie, Michaela Englert, Projektkoordination, Christine Rieger, Leitende Autorin Audiotexte - 11:00 - 11:30 Uhr
Freier Ausstellungsrundgang, individuelle Gespräche, Interviews, Kaffeepause - 11:30 - 12:00 Uhr
Impulsvortrag „Viele erste Schritte“
Ingrid Fisch, Leitung Kunstvermittlung LWL Museum für Kunst und Kultur Münster - 12:00 - 13:00 Uhr
Erfahrungsaustausch:
Barrierefreiheit – Was braucht es für mehr Nachhaltigkeit?
Weitere Informationen online: www.berlinischegalerie.de und www.dbsv.org/museum.html
Anmeldung und Akkreditierung
Pressevertreter/-innen sind zum Fachworkshop und Pressetermin am Freitag, 24.11. ab 9:30 Uhr in der Berlinischen Galerie, Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin eingeladen. Um Akkreditierung bis zum 17.11.2017 unter Angabe von
- Name,
- Medium (ggf. Redaktion) und
- Kontaktdaten
wird gebeten (presse@berlinischegalerie.de ).
Quelle: dbsv.org
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