Römerzeit begreifbar am Tag der Sehbehinderten
Am 06.06.2015 trafen sich Mitglieder des Blinden- u. Sehbehindertenvereins Recklinghausen in Haltern am See zum Besuch des Römermuseums.
Was sonst eigentlich streng verboten ist, war an diesem Besuchstag möglich. Die Teilnehmer dieser Gruppe konnten die hochwertigen Ausstellungsstücke berühren. „Die Führung stellt haptische Erfahrungen in den Mittelpunkt. Sehbehinderte und Blinde gehen viel vorsichtiger mit den Gegenständen um als Sehende“ weiß die Archäologin Marianne Gorissen. Form und Material der Ausstellungsstücke wurden ertastet. Aber auch Nachbildungen wurden bestaunt. Die Archäologin ließ die Besucher das Marschgepäck schultern, das mit Kupfergefäßen, Verpflegungsbeutel und Weizenvorrat rund 20 Kilo wog. Auch die Kampfausrüstung wurde genau beschrieben und ertastet. Der Helm war ebenso interessant, der von Kopf zu Kopf wanderte. „Donnerwetter, das Ganze ist aber sehr schwer“, war von allen zu hören. Nach dem Besuch und Erfühlen des Lederzeltes konnten die Teilnehmer mit einer Getreidemühle selbst ausprobieren, wie die römischen Legionäre das Mehl für ihre Mahlzeiten gemahlen haben. „ Es war ein tolles Erlebnis und wir haben uns gefreut, dass uns die Möglichkeit gegeben wurde, das Römermuseum auf diese Weise zu entdecken“, sagte der Vorsitzende der Bezirksgruppe, Boris Dudziak.